book 2304388 448Wer gibt? Wer nimmt? Im idealen Fall geben alle und nehmen alle. Lehrende und Lernende lassen sich nicht mehr voneinander trennen, im idealen Fall.

Was meine ich nun genau: Ein Online-Workshop findet statt. Ein Thema wird genannt. Das ist üblich. Wahrscheinlich auch notwendig. Wie soll man sich für ein Seminar interessieren, wenn es keinen Titel trägt. Ich denke, dass man sich mit Fachkollegen/-innen zusammenfinden kann und gemeinsam das Thema/die Themen festlegen kann.

Dies ist heute nicht üblich. Wer bewilligt schon einem Mitarbeiter/einer Mitarbeiterin die Teilnehme an einem 3-Tages-Workshop "Ohne Titel"? Leider ist das so in unserer heutigen Berufs- und Arbeitswelt!

Ein Thema ist ein Angebot. Ein Angebot des Seminarleiters. Ein Angebot, das auch vom "Lernenden"/der "Lernenden" angenommen werden kann. Das auch - und das scheint mir besonders wichtig - auch Möglichkeiten zur Vorbereitung gibt. Vorbereitungsmöglichkeit für alle. Für Lehrende und Lernende.

Unterlagen bereitstellen. Fragen formulieren. Fragen zusammenstellen. Eigene Ausarbeitungen. Erfahrungen zum Thema des anderen zur Verfügung stellen.

Gesprächsbereit sein und auch bereit sein, eigene Erfahrungen und Kenntnisse in Frage zu stellen. Veränderungsbereitschaft mitbringen.

Wenn mich ein Thema anspricht, wenn ich vermute, dass es auch für andere interessant sein könnte und ich deshalb einen Online-Workshop zu diesem Thema ankündige, dann trage ich meist schon einige Grundkenntnisse, Grunderfahrungen (positive und negative) zu diesem Thema in mir.

Einiges (vieles?) ist vielleicht unklar, unzusammenhängend. Einiges schon klar. Ich fühle mich in dem Thema sicher, bin mir aber bewusst, dass ich nur vorläufiges Wissen in mir trage.

Ich habe eigene Ideen entwickelt, Untersuchungen angestellt, mit Fachkollegen diskutiert. Jetzt möchte ich hören, was andere recherchiert, was andere für Ideen entwickelt haben.

In allen diesen Punkten unterscheidet sich der Lehrende vom Lernenden nicht.

Auch ich habe Interesse an dem, was andere zu dem Thema "zu sagen haben", oder wie man das Thema von einer völlig anderen Seite her betrachten und bearbeiten kann.

Auch für mich geht es darum, mich einzulassen auf das, was im Workshop geschieht, was sich entwickelt. Ohne dass ich das vorher bestimmen und steuern kann und will.

Natürlich ist meine Vorbereitung intensiv. Getrieben von meinem Interesse am Thema. Getrieben von meiner Freude, anderen Interessierten meine Erkenntnisse mitzuteilen und deren Erfahrungen kennen zu lernen. Einen " virtuellen Raum" zur Verfügung zu stellen, in dem Lehren und Lernen für alle gut stattfinden kann.

 

Autor: Alfred Mörx, 1110 Wien; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bildquelle: Pixabay


 

 

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