Nach der Definition der Europäischen Union [1] handelt es sich bei einer Norm um eine von einer anerkannten Normungsorganisation angenommene technische Spezifikation zur wiederholten oder ständigen Anwendung, deren Einhaltung nicht zwingend ist.
Dabei sind insbesondere die Begriffe „europäische Norm“ und „harmonisierte Norm“ von besonderer Bedeutung [2].
Unter „europäische Norm“ versteht man ganz grundsätzlich eine Norm, die von einer europäischen Normungsorganisation [3] angenommen wurde, eine „harmonisierte Norm“ ist eine europäische Norm, die auf der Grundlage eines Auftrags der EU-Kommission zur Durchführung von Harmonisierungsrechtsvorschriften der Union angenommen wurde.
Durch die Annahme einer europäischen Norm (EN) durch die EU-Kommission und der nachfolgenden Veröffentlichung der Norm im Amtsblatt (ABl.) der EU, wird diese europäische Norm zur sogenannten (gelisteten) harmonisierten europäischen Norm (hEN).
Achtung: demnach ist nicht jede europäische Norm gleichzeitig eine harmonisierte Norm. Und auch nicht jede harmonisierte Norm begründet „automatisch“ die Konformitätsvermutung. Die Fundstellen harmonisierten Normen (das bedeutet Normtitel und Datum der Veröffentlichung) müssen im Amtsblatt der Europäischen Union in geeigneter Form veröffentlicht werden, damit sie Teil des Unionsrechtes werden und die Konformitätsvermutung begründen.
Literaturhinweise
[1] ABl. L 316; Verordnung (EU) 1025/2012 vom 25. Oktober 2012 zur europäischen Normung
[2] ABl. L 316/19; Verordnung (EU) 1025/2012 vom 25. Oktober 2012 zur europäischen Normung; Begriffsbestimmungen
[3] ABl. L 316/28; Verordnung (EU) 1025/2012 vom 25. Oktober 2012 zur europäischen Normung; Europäische Normungsorganisationen
Autor: Alfred Mörx, diam-consult, 1110 Wien; E-Mail:
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